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Hallo Kurt,

ich stimme dir voll und ganz zu was die "Öltanker" betrifft. Die Konzerne tun sich schwer auf Veränderungen zu reagieren. Dabei beobachte ich oft die Angst vor Veränderungen und die Meinung, dass das alles nicht so kommen wird, wie es von Trendforschern propagiert wird.

Gerade in Österreich ist es das sprichwörtliche "Warum etwas ändern, wenn es bisher funktioniert hat." Die Gefahr die ich aufzeigen wollte, ist das was der Milchindustrie gerade passiert - sie wird langsam aber sicher Marktanteile verlieren, erst ein bisschen und dann sehr viel. Die Frage ist dabei nicht "Wird sich etwas verändern?" sondern eher "Was können wir tun um auf die Veränderungen einzugehen". Oder anders gesagt, was passiert wenn der Markt langsam verschwindet?

Ich bin mir sehr sicher, dass die NÖM sich nicht bei mir melden wird und weiterhin den Kurs der Titanic auf den Eisberg zu fahren wird. Die Hoffnung hatte ich gar nicht, wollte aber eine Türe öffnen :)

Danke vielmals für deine Gedanken und ich hoffe wir setzen unser Gespräch hier oder anderswo fort.

Liebe Grüße, Florian

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Hallo Florian,

grundsätzlich sind Deine Überlegungen goldrichtig. Marketing - besser noch die Unternehmensstrategie - muss sich ständig den aktuellen und künftigen Herausforderungen stellern.

ABER: viele große Unternehmen, insbesondere Konzerne, reagieren wie überdimensionierte "Öltanker" nur sehr träge auf Richtungsänderungen und verharren lange auf dem alten, "bewährten" Kurs. Innovationen kommen daher meistens von flinken und agilen "Schnellbooten", wie es einige erfolgreiche Start-Ups immer wieder vormachen. Gute Chancen bieten daher immer Nischenmärkte, sofern man dort als Anbieter seiner Zielgruppe einen "zwingenden Nutzen" anbieten kann. Wenn der gefunden wird und das eigene Angebot als "unique" dargestellt bzw. wahrgenommen wird, ist ein organisches und nachhaltiges Wachstum garantiert. Siehe Red Bull vs. Coca Cola.

Noch eine Anmerkung zu NÖM: Dein Urteil ist aus Marketingsicht grundsätzlich richtig - das ist ein "Öltanker". Aus betriebswirtschaftlicher Sicht können die aber gar nicht anders: das sind "Milch-Einsammler" und "Milch-Verarbeiter" hinter denen tausende "Milch-Bauern" stehen. Und Soja- oder Hafer-Milch etc. sehen die intern schon als rotes Tuch bzw. NO-GO! Da kann ein noch so kreativer Marketing-Jünger mit vielen innovativen (richtigen) Ideen kaum etwas ausrichten. Er wird verzweifeln und seine Marketingkonzepte gleich im Altpapierkontainer entsorgen, denn sein Vorstand wird ihm außer einem bemitleidendem Lächeln kaum mehr Aufmerksamkeit schenken. Das war auch meine eigene Erfahrung als junger, ambitionierter Product-Manager in solchen Konzernen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinen FutureStragegies und freue mich schon, wieder von Dir zu hören.

Beste Grüße vom Marketing-Methusalem aus der FH Wien.

Kurt Trolp

www.trolp-marketing.at

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