🔮 Return to Real: Marketing Trend Report
Marketing ist lauter und leerer als je zuvor. KonsumentInnen wollen Marken nicht mehr folgen. Social Feeds sind voll mit KI-generierter Gleichheit. Doch aus dieser Bewegung entsteht etwas Neues...
Hallo 👋 mein Name ist Florian Schleicher und das ist der FutureStrategies Newsletter. Schön, dass du mitliest 💚
Als Stratege sammele ich ständig Signale, Trends und Insights rund um Marketing, wie sich KonsumentInnen verhalten und wo führende Marken neue Spielräume für Branding erschließen.
Diesen Sommer habe ich mir Zeit genommen, auf Basis eines neuen Gedankens ein Thema auszuarbeiten, das mich schon länger beschäftigt.
Heraus kam mein allererster eigener Marketing-Trend-Report, den ich PULSE nenne.
Und das Thema dieser ersten Ausgabe lautet: “RETURN TO REAL”.
Es sind 75 Seiten strukturiert in 5 Kapiteln.
Worum geht es also in meinem ersten Marketing-Trend-Report?
Ich bin überzeugt: Die nächste Welle des Markenwachstums kommt nicht von lauteren Ads, mehr digitaler Media oder noch smarterer KI. Sie kommt von echter Präsenz im Marketing, von Zugehörigkeit – und davon, weniger zu tun, aber besser.
Woher kommt dieser Gedanke?
In den letzten Jahren habe ich erlebt, wie Marketing immer lauter wurde und die Aufmerksamkeitsspannen regelrecht durchdrang. Bis zu dem Punkt, wo ebendiese quasi nicht mehr vorhanden sind.
Und jetzt, wo KI noch mehr Content produziert, höre ich in Gesprächen mit FreundInnen, KundInnen und in Umfragen immer wieder dieselbe Botschaft:
“Digitale Medien machen uns müde”
Vielleicht sind digitale Medien zum neuen TV geworden.
Gut, um viele Menschen zu erreichen. Aber wirkungslos, wenn es darum geht, wirklich durch den Lärm zu dringen – weil sie selbst zum Lärm geworden ist.
Es fühlt sich an, als wäre dieser lauteste Moment im Marketing auch der leerste.
Genau dieser Gedanke war der Auslöser für diesen Report.
Also bin ich tief eingetaucht in Research, Datenpunkte, Signale, Studien und Beobachtungen – um etwas zu entwickeln, das dieser Bewegung entgegengesetzt ist.
Da ich mittlerweile mit KundInnen aus 11 Ländern arbeite und ihnen allen den gleichen Report zur Verfügung stellen möchte, ist er auf Englisch.
Hier sind einige Kernpunkte, die ich in den 5 Kapiteln herausgearbeitet habe:
1. WAKE UP ✴ Tensions
Unsere Smartphones geben uns scheinbar alles, was wir brauchen – aber die Freude, die Neugierde sie zu verwenden, ist verschwunden.
Scrollen fühlt sich endlos an, aber bleibt leer. Gen Z berichtet von Rekordwerten an digitaler Erschöpfung, und das einstige Versprechen der sozialen Plattformen ist zur Pflicht verkommen.
57% der Gen Z wünschen sich, Social Media wäre nie erfunden worden.
26% gehen in komplette digitale Detox-Phasen.
56% geben an, müde von Social-Media-Content zu sein.
Wir sind stärker vernetzt als je zuvor. Und einsamer, als wir je zugegeben haben.
Wir haben Systeme gebaut, die unsere Bedürfnisse vorwegnehmen. Doch wir haben die ineffiziente Schönheit verloren, einander wirklich zu brauchen. Wir haben das unser physisches Netzwerk outgesourct.
Gleichzeitig steigen die Kosten für Paid Media, Reichweite sinkt, Vertrauen schwindet. Und die Explosion an KI-generiertem Output sorgt nur für noch mehr generische und weniger authentische Inhalte.
50% der KonsumentInnen erkennen KI-generierte Texte.
Wenn sie es bemerken, empfinden 25% die Marke als unpersönlich und zu 20% als nicht vertrauenswürdig.
Wer im Marketing arbeitet, steht damit an einem unbequemen Punkt.
2. SIGNALS ✴ Shifts
Und gerade hier entsteht ein Gegentrend.
Wir sehen ihn im Aufstieg von Micro-Events, bei denen sich ein Menschen treffen – und verändert wieder nach Hause gehen. In Lauf Clubs, die schneller wachsen als Influencer-Kanäle. In Buch Clubs, die magnetischer wirken als jeder Feed. Die Größe zählt nicht – die Tiefe schon.
Wie Joseph Pine sagte:
“Time is the currency of experiences.”
Und immer mehr Menschen verbringen genau diese Zeit offline – miteinander.
46% der Erwachsenen glauben, dass Offline-Communities ein stärkeres Gefühl von Zugehörigkeit schaffen.
1/3 der Gen Z gibt an, im kommenden Jahr mehr Geld für In-Person-Events ausgeben zu wollen.
Auch Mark Cuban, Shark Tank Investor und milliardenschwerer Entrepreneur, hat es erkannt:
Was treibt diesen Wandel an?
1. Burnout und digitale Erschöpfung
Jahre voller Hustle Culture und ständiger Vernetzung haben uns ausgelaugt. Das Always-online-Leben versprach Produktivität – lässt uns Menschen aber ausgedünnt und emotional flach zurück. Heute sehnen wir uns mehr nach Präsenz als nach Performance.
2. Pandemie-Effekte
Covid-19 hat das Skript unterbrochen. Für einen Moment wurde alles langsamer. Und in dieser Pause haben viele wiederentdeckt, was zählt: persönliche Rituale, geteilte Routinen, Zeit, die nicht optimiert ist – sondern einfach gelebt.
3. Eskapismus
Authentizität war jahrelang das Versprechen. Doch heute reicht echtes Leben allein nicht mehr. Viele suchen nach etwas, das sie aus ihm herausführt – surreale Settings, traumähnliche Welten, Momente wie aus einer anderen Realität. Welten, die sich anfühlen wie eine Pause, ein Atemzug, eine schöne Flucht.
3. FOCUS ✴ Brand Directions
Wie Strategin Zoe Scaman beobachtet, geht die Ära von Massenmedien und Massenmarken rasant zu Ende. Das bedeutet: Der klassische Marketing-Funnel funktioniert nicht mehr.
Aufmerksamkeit ist zerbrochen, Feeds quellen über vor KI-generiertem Content – und Reichweite bedeutet längst keinen Impact auf Verkaufszahlen oder Bekanntheit mehr.
Menschen wollen nicht nur sehen – sie wollen fühlen, sich wieder erkennen und oft sofort handeln. Das heißt: Im Marketing geht nicht mehr nur darum, auf der Jagd nach Reichweite zu sein, sondern Resonanz zu schaffen.
“Zoomers value cross-industry collaborations that result in products and services that align with their values and meet their needs. They seek novelty via exclusive collaborations and brand experiences such as in-store events and workshops.”
Elizabeth Tan, WGSN Trendforecasting
Die stärksten Marken von morgen werden nicht nur posten, sie werden hosten: Räume gestalten, in denen Menschen zusammenkommen, etwas Echtes spüren und dieses Gefühl weitertragen.
4. MOTION ✴ Case Studies
Echter Einfluss und Impact entsteht durch Menschen, nicht durch Plattformen. Und einige Markenbeispiele dazu beschreibe ich detailliert im vollständigen Trend-Report:
Nike’s Run Crews geben LäuferInnen ein Gefühl von Zugehörigkeit.
Aesop veranstaltet intime Buchkreise, bei denen das Produkt in den Hintergrund tritt – und die Marke an Relevanz gewinnt.
Patagonia fährt mit dem Worn-Wear-Van durchs Land, um Jacken zu reparieren statt neue zu verkaufen.
Co-Creation-Projekte – von Start-ups wie Phia bis zu Konzernen wie DHL – zeigen, dass Menschen bleiben, wenn sie eingeladen werden, mitzuwirken.
Das sind keine Kampagnen. Das sind kulturelle Rituale von Marken.
Was sie besonders macht, ist das Gefühl von Präsenz.
Real Life ist kein Trend.
Es ist ein strategisches Asset, auf das jede Marke setzen kann.
Diese Erlebnisse funktionieren, weil sie etwas bieten, das Plattformen nie können: echte Zugehörigkeit. Und Zugehörigkeit ist der Motor von Commitment.
5. ACTION ✴ Clarity
Was also jetzt?
Ich glaube, Marketing kann wieder Magie schaffen.
Aber nur, wenn wir für das Echte bauen – nicht für das Laute.
Dieser Trend-Report ist mein Versuch, diesen Weg sichtbar und Lösungen für die Zukunft vom Marketing zu skizzieren. Von Klicks zu Commitment. Von Reichweite zu Beziehungen. Von Impressions zu echtem Impact.
Byron Sharp, Professor of Marketing Science an der University of South Australia, schrieb einmal:
“Brands grow primarily through increasing their mental and physical availability.”
Und genau das ist es, was dieser Trend zum Echten ermöglicht. Mentale und physische Verfügbarkeit durch reale Zugehörigkeit.
Zugehörigkeit macht Marken wirklich unvergesslich. Was heute weich wirkt – Menschen zusammenbringen, Rituale schaffen, persönlich präsent sein – wird morgen harte, nachhaltige Ergebnisse bringen.
Seit Jahren hören wir, dass mehr Screens, mehr Daten, mehr Content uns retten werden. Doch die Wahrheit ist: Marketing fühlt sich lauter und leerer an als je zuvor.
Zielgruppen sind müde.
Social Feeds sind voll.
Unsere Werkzeuge, KIs und Apps optimieren uns, aber sie verbinden uns nicht.
Menschen brauchen keinen weiteren Funnel.
Wir brauchen keinen weiteren Kanal.
Wir brauchen Präsenz.
Echte Erlebnisse.
Darum geht es im Return To Real.
Ich bin stolz darauf. Ich bin aufgeregt und ein bisschen nervös.
Und ich kann es kaum erwarten, dass du ihn liest.
Nimm mit was in dir Anklang findet. Teil den Report mit deinem Team. Und lass mich wissen, was neue Gedanken in dir Auslöst.
Die Zukunft des Marketings wird nicht in Theorien gebaut.
Sie wird in der echten Welt entstehen.
Und dafür braucht deine Marke eine Strategie – einen sinnvollen, authentischen Weg, all das in den eigenen Marketing-Mix zu integrieren.
Danke fürs Mitlesen!