🛠️ Der perfekte Workshop
Meine 3 Phasen erfolgreicher Workshops: was ich seit 2008 aus 150 Workshops über Dramaturgie, Methoden und echte Wirksamkeit gelernt habe. Mit einer besonderen Einladung für drei Unternehmen.
Hallo 👋 mein Name ist Florian Schleicher und das ist der FutureStrategies Newsletter. Schön, dass du mitliest 💚
Fast alle Strategien, Konzepte und Projekte beginnen mit einem Workshop. Ich habe seit 2008 mehr als 150 Workshops geleitet – von 2er Kernteams bis zu Events mit 50 Personen. Von strategisch bis operativ. Manchmal voller Inspiration, manchmal komplett auf Outcomes fokussiert.
Mal ganz auf Inspiration, mal glasklar auf Outcomes fokussiert. Mal für Führungsteams auf Richtungssuche, mal für ExpertInnen, die neue Arbeitswege erkunden.
Ich liebe Workshops.
Und immer öfters bekomme ich die Frage:
“Was macht einen Workshop wirklich gut?”
Also gibt es heute diesen besonderen Beitrag über Workshops.
Voller Learnings, Beobachtungen und Methoden.
Vorweg gleich mal:
Ein perfekter Workshop fühlt sich nicht wie Arbeit an, sondern wie ein kollektives Erwachen.
Für mich gibt es kein “perfektes” Format. Die Kunst ist es, Räume zu gestalten, die genau das schaffen. Das alles beginnt mit 1 zentralen Erkenntnis und viel bewusstem Handwerk.
Heute schauen wir uns also an:
1️⃣ Was macht einen Workshop perfekt?
Dann werfen wir einen Blick auf die drei zentralen Phasen meiner Workshops:
2️⃣ Entering
3️⃣ Centering mit vielen Methoden
4️⃣ Exiting
Und zum Schluss noch ein paar praktische Tipps:
5️⃣ Dein nächster Schritt
💎 Was ist ein (perfekter) Workshop?
Die Kernfrage zu Beginn eines perfekten Workshops ist: Was wollen wir erreichen?
Jeder meiner Workshops ist anders aufgebaut, weil es davon abhängt, mit welcher Art von Zukunft wir uns beschäftigen:
Über die Jahre habe ich unzählige Methoden getestet – aber erst mit einem eigenen Modell wurde mein Workshop-Design wirklich strategisch:
Die Focus Map.
Eine Visualisierungs- und Entscheidungsmatrix, mit der wir das energiereichste Workshop-Format für unsere Organisation und unser Team schaffen können. Die Focus Map hilft uns, zu identifizieren, welche der fünf wichtigsten Kräfte wir in den Vordergrund des Workshops stellen wollen.
Gemeinsam mit meinen KundInnen finde ich so heraus, was genau sie brauchen.
Haben wir das richtige Problem?
Die Frage klingt simpel, ist aber oft der wichtigste Hebel für echte Wirkung. Oft existiert das Problem in den Köpfen meiner KundInnen, aber es ist noch nicht auf den Punkt gebracht.
Meine Rolle als Berater und Stratege ist deshalb, dort nochmals genau hinzusehen:
“We are hired to begin at the beginning. Like the medical professionals that our four-phase model of diagnose, prescribe, apply and reapply suggests, our highest value offering is our ability to bring new perspective and understanding to our clients’ problems.”
Blair Enns, The Win Without Pitching Manifesto
Workshops, die mit einer fixen Lösung im Gepäck starten, fühlen sich wie Pflichttermine an. Workshops, die mit echter Neugier auf das Problem starten, entwickeln Energie.
Wir finden gemeinsam mögliche Probleme heraus, die der Workshop lösen kann, und definieren dann das Kernproblem, auf das wir uns fokussieren:
Deshalb frage ich zu Beginn nie: “Wie lösen wir das?”, sondern:
„Was wollen wir bauen?“
(it)… is a phenomenally underrated question for clients and teams. Clarity on problems makes chaos around solutions feel 10x more exciting. The opposite is near impossible.
Rob Estreitinho
Die wichtigste Frage zu Beginn ist deshalb immer: “Was?”
Es bringt meine KundInnen dazu, über etwas auf eine neue Art und Weise nachzudenken, anstatt mir etwas zu erzählen, was sie bereits wissen. Die Frage nach dem „Warum“ kann einschüchternd wirken, und sich auf die Vergangenheit konzentrieren. Und bei „Wie“ bekommen wir eine Beschreibung, die uns nicht immer hilft.
“Was” Fragen sind offen und schauen in die Zukunft.
Was wollen wir mit dem Workshop erreichen?
Was sind die Gefühle, die der Workshop auslösen soll?
Was würde ein guter Workshop auslösen?
Was macht diesen Workshop wichtig?
Und genau deshalb sehen meine Workshops immer anders aus:
Von einem Marketing-Strategieworkshop über Team-Kulturworkshops, Marken Archetypen Workshops bis hin zu Trend-Inspirationsworkshops und Sustainability-Workshops oder ganz konkreten Kampagnenplanungs-Workshops.
Jeder gute Workshop braucht fünf Dinge, um Wirkung zu entfalten:
Vision – Wohin soll’s gehen?
Fähigkeiten – Haben wir die richtigen Menschen im Raum?
Anreize – Warum sollten sie sich einbringen?
Ressourcen – Haben wir genug Zeit, Raum, Methoden?
Aktionsplan – Was passiert danach?
Fehlt eines davon, verpufft der Effekt.
Das zeigt auch das Modell von Dr. Mary Lippitt zur Veränderungskompetenz.
Sobald Ziel, Setup und Wirkungskurve klar sind, geht es an das eigentliche Herzstück des Workshops: die Dramaturgie.
Wie wir beginnen. Wie wir vertiefen. Wie wir abschließen.
Bei mir heißt das: Entering. Centering. Exiting.
Meine Workshops finden immer physisch und live statt. Remote Workshops mache ich nicht, weil ich der Meinung bin, dass Menschen am besten an großen Herausforderungen arbeiten, wenn sie im gleichen, echten Raum sind. Aber hier gibt es ein paar Inputs, falls du doch mal an einem virtuellen Workshop teilnimmst.
🖼️ Entering
Wie wir ankommen, bestimmt, wo wir hinkommen.
Der perfekte Workshop beginnt nicht im Raum. Sondern in der Vorbereitung.
Pre-Reads gibt es bei mir nur ganz selten, einfach, weil sie oft dann doch nicht von allen gelesen werden.
Stattdessen arbeite ich fast immer mit gezielten Vorabfragen oder kleinen Mini-Umfragen. Das hilft, die handelnden Personen zu verstehen, kritische Punkte abzuklopfen und Inputs abzuholen, damit sich alle auch gehört fühlen.
Dazu kommt intensive Vorbereitung meinerseits:
Frühere Aktivitäten rund um das Thema
Mitbewerberanalyse & KundInnenstimmen
Bei letzterem lautet meine Grundregel übrigens:
Denn wie Roger Martin schreibt:
„Strategy does not start with what shareholders want, or what ‘core capabilities’ we have. It starts with a profound appreciation of and fascination with customers, and a deep desire to make their lives/businesses better off.”
Im Workshop selbst beginne ich gerne mit einem einfachen Icebreaker-Format.
Mein Favorit: die Guided Exhibition.
Ich visualisiere dabei zentrale Ergebnisse aus den Vorabgesprächen und Umfragen anonymisiert im Raum – auf Wänden, Tischen oder Displays. Die TeilnehmerInnen gehen dann durch diese „Ausstellung“: Sie markieren, ergänzen, unterstreichen.
So entsteht schon in den ersten Minuten ein kollektives Verständnis, was wirklich zählt: Was bewegt uns? Worüber sprechen wir hier wirklich?
Und wir sparen uns eine langatmige Einstiegsrunde.
Ein paar andere Methoden, die ich gerne einsetze, sind:
Das Expectation Radar – wir verorten Erwartungen und Risiken
Stinky Fish – “Was will ich nicht sagen, aber es ist trotzdem da?”
Speed Networking oder Human Bingo – ideal bei größeren Gruppen.
Diese Methoden schaffen Präsenz.
Sie holen Menschen ins Jetzt. Und sie machen klar:
Heute geht es nicht um Durcharbeiten.
Sondern ums Eintauchen.
Am Ende dieser Phase sind alle TeilnehmerInnen angekommen und bereit für den Kernteil unseres Workshops.
🔮 Centering
Fokus. Fokus. Fokus.
Jetzt beginnt der eigentliche Kern des Workshops: die Arbeit am Thema.
In meinen Strategy Labs bedeutet Centering: Konzentration, Tiefgang, Energie - jenseits von Gruppendiskussion und Flipcharts.
Manchmal geht es darum, eine Vision zu formen. Manchmal, einen Konflikt zu klären. Manchmal, neue Optionen zu entdecken.
Es ist die Phase, in der wir das Problem aus verschiedenen Perspektiven durchdringen, Hypothesen testen, Ideen mutieren lassen und konkrete Schritte entwickeln.
Und weil jedes Team, jedes Ziel und jede Organisation anders ist, ist diese Phase niemals gleich. Deshalb arbeite ich mit einem strategischen Repertoire, das ich je nach Ziel, Kontext und Gruppendynamik auswähle.
Hier einige meiner liebsten Formate für die Centering-Phase:
🎭 Archetypen-Workshop
Marken mit Charakter sind klarer, mutiger, glaubwürdiger. Die Arbeit mit Marken-Archetypen hilft Teams, das Unsichtbare sichtbar zu machen – und ihre eigene Markenrolle greifbar zu formulieren.
“Marketing without a system for managing meaning is analogous to ancient navigators trying to find port in treacherous seas on a starless night. What they need is an enduring and reliable compass - a fixed place that illuminates both where they are and where they must go. For marketers, the theory of archetypes can act as this compass.”
Margaret Mark & Carol S. Pearson
📣 Future Press Release
Ein Klassiker aus der Amazon-Welt: Wir schreiben eine fiktive Pressemitteilung aus der Zukunft. Wer sind wir? Was haben wir erreicht? Was begeistert die Welt an unserer Lösung?
“Teams write speculative press releases to describe - in detail - the successful delivery of an envisioned future product or service, down to the quotes from product managers and happy customers.”
Scott Smith in How to Future
🐅 Tiger, Paper Tiger, Elephant
Ein wunderbar bildhaftes Modell, um zwischen echten Herausforderungen (Tiger), eingebildeten Hürden (Papertiger) und systemischen Blockaden (Elefant) zu unterscheiden – und entsprechend zu handeln.
Ich habe es in diesem Instagram Posting beschrieben:
🔀 Mutation Game
Die von Fred Pelard entwickelte Methode hilft in Innovationsprojekten Denkgrenzen zu sprengen: Wir nehmen eine Idee und mutieren sie in verschiedenen Richtungen – schrill, pragmatisch, visionär – bis sie auf einmal ganz anders (und oft besser) aussieht.
🧠 Empathy Map & Personality Games
Ideal, um Zielgruppen wirklich zu verstehen – nicht nur rational, sondern emotional. Hier geht’s um Bedürfnisse, Gedanken, Ängste – und darum, daraus relevante Markenimpulse abzuleiten. Diese Methode verwende ich gern rund um Customer Journeys und Kampagnenplanungen.

🪦 The Brand Obituary
Was würde man über unsere Marke sagen, wenn es sie morgen nicht mehr gäbe? Dieses ungewohnte Gedankenexperiment bringt Klarheit über das, was wirklich zählt.
🦸 Super Power Model
Worin liegt unsere einzigartige Kraft – nicht aus Sicht des Produkts, sondern aus Sicht der NutzerInnen? Diese Frage führt oft zu Positionierungen, die anders, spürbar und begehrlich sind.
“‘People Don’t Buy Products, They Buy Better Versions of Themselves’ - When you’re trying to win customers, are you listing the attributes of the flower or describing how awesome it is to throw fireballs?”
Belle Beth Cooper
Jedes dieser Modelle erzeugt eine andere Energie und löst ein anderes Problem.
Für alle habe ich spezielle Methoden entwickelt, um sie spielerisch einzuführen und mit einem klaren Ergebnis zu enden - je nachdem, was das Ziel des Workshops ist.
Manche erzeugen Klarheit. Andere Kreativität. Manche führen zu schnellen Ergebnissen, andere zu tiefer Reflexion. Genau deshalb hat meine Centering-Phase keinen linearen Ablauf, sondern ist eine kuratierte Choreografie.
Meine Aufgabe als Workshop-Leiter ist es, diesen Raum zu schaffen – mit Struktur, aber ohne Enge.
Und wenn am Ende dieser Phase ein Team mit leuchtenden Augen dasitzt, das zum ersten Mal wirklich sieht, was es gemeinsam erreichen kann – dann war es schon ein fast perfekter Workshop.
Denn eine dritte Phase müssen wir noch meistern.
🤝 Exiting
Jeder gute Workshop braucht ein starkes Ende.
Nicht nur, um „abzuschließen“, sondern um etwas auszulösen und bleibende Wirkung zu hinterlassen.
Das Ende entscheidet, ob Energie mitgenommen wird – oder im Raum verpufft.
Es erzeugt Momentum,
bündelt Erkenntnisse,
macht Mut
und schafft Klarheit, was danach passiert.
Ein gutes Exiting beinhaltet 3 Punkte:
1️⃣ Die Abschlussrunde
Am Ende meiner Workshops fasse ich für die Gruppe nochmals den Prozess zusammen, beleuchte die Ergebnisse und den Fortschritt den wir gemeinsam geschafft haben, und stelle am Ende drei einfache Abschlussfragen - angepasst an das Thema des Workshops.
Es ist für alle nochmals die Gelegenheit, Input zu geben, und für mich die Chance, zu lernen, was ich noch besser machen kann.
2️⃣ Der Blueprint
Viele Workshops scheitern nicht im Raum, sondern in den Wochen und Monaten danach: Die Energie war da – aber der Alltag kam zurück.
Deshalb lege ich besonders viel Wert auf das, was nach dem Workshop passiert.
Ich erstelle für jedes Projekt ein Blueprint-Dokument – ein komprimiertes, fokussiertes Ergebnispapier mit:
Den wichtigsten Erkenntnissen
Einer klaren Struktur
Konkreten nächsten Schritten
Ich empfehle, 3 bis 5 konkrete Aktionen zu definieren, die nach dem Workshop umgesetzt werden. Nicht zehn To-dos – sondern drei echte Hebel.
Und für jede dieser Aktionen braucht es vier Dinge:
Wer übernimmt?
Wann wird gestartet?
Was genau ist der erste Schritt?
Mit wem wird es gemeinsam gemacht?
Bei Markenpositionierungen ergänze ich den Blueprint oft durch einen Brand One Pager – ein visuell und inhaltlich verdichtetes Dokument, das Haltung, Tonalität, Zielbild und Kernbotschaften zusammenfasst.
Und: Ich arbeite immer mit Feedbackloop.
Feinschliff gehört zum Prozess. Nach einem Workshop gibt es immer weiteren Raum, Dinge nachzuschärfen, offene Fragen zu klären und nächste Schritte gemeinsam zu definieren.
3️⃣ Das Follow-Up
Veränderung ist kein Moment. Es ist ein Prozess.
Deshalb biete ich für meine KundInnen Follow-up-Formate wie Brand Health Sessions an – Reflexionsformate, die 6 bis 12 Monate nach dem Workshop helfen, Bilanz zu ziehen:
Was funktioniert gut?
Was wurde nicht umgesetzt – und warum?
Was braucht jetzt neue Energie?
So bleibt der Workshop nicht Erinnerung, sondern wird Teil einer echten Entwicklung.
🟢 Abschließende Gedanken
Workshops brauchen Zeit.
Genau das macht sie so wertvoll.
Sie holen uns aus dem Reagieren ins Gestalten. Sie unterbrechen das operative Rauschen – und schaffen Raum für strategische Tiefe.
Und wenn ein Team diesen Raum nutzt, um sich auszurichten, mutig zu denken und gemeinsame Entscheidungen zu treffen, dann ist das keine verlorene Zeit.
Es ist ein Investment in Klarheit, Richtung und Wirksamkeit.
“The greatest gift you’ll ever give your marketing is to say: ‘Stop. Let’s get the foundations right first, especially all the parts no one will ever see: positioning, guidelines, and infrastructure.’
Aaron Orendorff, Editor in Chief Shopify
Ich liebe Workshops.
Die Atmosphäre der TeilnehmerInnen im Raum zu spüren, wenn die richtige Methode auf die konkrete Herausforderung trifft, und ich merke: “Da beginnt eine neue Art zu denken, zu arbeiten, zu führen.”
Ganz simpel gesagt, geht es in jedem guten Workshop um diese fünf Schritte (abgeleitet von Peter Shepherd und Jen Waldman)
This is who we are.
This is what we will do.
Is everybody ready?
What comes next?
Goodbye.
Und wenn wir es richtig machen, ist das „Goodbye“ nur der Anfang.
💚
Dein nächster Workshop beginnt hier:
Für Juni/Juli 2025 vergebe ich 3 kostenlose Discovery-Sessions, für alle, die einen Workshop planen, der funktioniert und verändert.
Ganz gleich, ob du ihn mit mir umsetzt oder alleine: 45 Minuten mit mir für mehr Klarheit, mehr Struktur – und eine Idee, die dich begeistert.
Ob es um Inspiration, Marketingstrategie, Positionierung, Teamkultur, Nachhaltigkeitsstrategie, Fortbildung, Kampagnenplanung oder Innovation geht: Ich helfe dir bei den ersten Schritten.
Ziel: Dein perfekter Workshop.
First come, first served.
➡️ Hier geht’s zur Anmeldung für die 3 kostenlosen Beratungsgespräche ⬅️
✅ Bonus: Meine Workshop-Checklist für dich
Wenn du selbst einen Workshop planst – oder gerade überlegst, ob ein Workshop das Richtige ist – findest du auf meinem Instagram-Kanal eine praktische Workshop-Checkliste, die dir hilft, das Wesentliche im Blick zu behalten.
Einfach, fokussiert, erprobt:
Ich hoffe, dieser Beitrag hat dich inspiriert – zum Weiterdenken, Planen oder vielleicht auch für einen Workshop, den du schon lange im Kopf hast.
Wenn du Lust hast, gemeinsam deinen nächsten Workshop zu entwerfen:
Ich freue mich auf deine Nachricht.
Und wenn du selbst Workshops leitest:
Nimm mit, was für dich passt. Und gestalte Räume, die wirken.
Danke fürs Mitlesen,
Stark, danke Florian fürs so umfangreiche Teilen deiner Erfahrung und Expertise in dem Bereich - sehr wertvoll!