🤓 Die 8 größten Fragen (und Antworten)
Inspirationsquellen, Strategien, Coaching, Authentizität, Impact, Unternehmertum, Lesetipps und wer gutes Marketing macht.
Hallo 👋 mein Name ist Florian Schleicher und das ist der FutureStrategies Newsletter von FutureS. Schön, dass du mitliest 💚 Wenn du strategisches Marketing lernen willst, ist meine Simple & Sustainable Marketing Academy genau richtig für dich.
Vor zwei Wochen habe ich euch zur Feier von 500 LeserInnen gefragt, welche Fragen euch am meisten beschäftigen.
Heute beantworte ich die acht Fragen, die ich bekommen habe.
Los geht’s:
1️⃣ Andrea: Woher nimmst du Inspirationen für deine Marketingarbeit? Wie kommst du auf neue Ideen?
Für mich war immer klar, dass ich gerade im Marketing immer am neuesten Stand sein möchte und muss. Da ich strategisch arbeite, heißt das aber für mich nicht, dass ich die neuesten Funktionsweisen von Instagram kennen muss. Vielmehr geht es in meiner Arbeit darum,
1) zu verstehen wie Menschen und Zielgruppen gerade ticken, was sie antreibt und welche Probleme sie haben, das hat also viel mit Marktbewegungen, Trends und Psychologie zu tun,
2) wie Organisationen und Marken darauf eingehen können, also Strategien, Modelle und Best Practices und
3) Inspirationen und Ideen um diesen Gap zu schließen.
Das alles hole ich mir zu einem Großteil aus Büchern - Fachliteratur über Marketing, Strategien, Trends aber auch Romane, weil sie mich inspirieren auf neue Ideen zu kommen.
Außerdem bin ich selbst ein Fan von Newslettern und habe einen Mix an ca. 15 VordenkerInnen, deren Beiträge ich wöchentlich lese und die mir helfen auf neue Spuren zu kommen - wie zum Beispiel The Brain Itch, Digital Native oder Creative Destruction.
Und zu guter Letzt habe ich mir in den vergangenen Jahren ein Netzwerk an GesprächspartnerInnen aufgebaut, deren Meinungen ich sehr schätze, die mich auf neue Gedanken bringen oder mich challengen. Ich investiere also auch jede Woche in den Austausch mit diesen klugen Köpfen und einige haben hier schon mit einem Interview mitgewirkt.
2️⃣ Markus: Ich habe eine Frage speziell zur Ausarbeitung einer Marketingstrategie. Womit sollte man beginnen und wann sollte man aufhören? Weil es gibt so viele verschiedene Frameworks wie Personas, Jobs to be done, Golden circle, etc. Da verliert man schnell den Überblick. Deshalb stell’ ich mir auch die Frage, ab wann man bereit ist, operativ die Kommunikation zu starten?
Wow, da steckt viel drinnen in der Frage. Also zuerst Mal - womit beginne ich bei meiner Arbeit rund um Marketingstrategien?
Für mich beginnt eine erfolgreiche Strategie mit der Diagnose. Also einem Verständnis von Markt, Zielgruppe, Trends und dem eigenen Unternehmen. Wir müssen verstehen was die derzeitige Situation unserer Marke ist.
Wenn wir hier identifiziert haben, worauf wir aufbauen können, lege ich im nächsten Schritt Leitlinien in Form von Vision und Zielen fest. Das ist unser Blick in die Zukunft - wohin wir unsere Marke entwickeln wollen.
Und davon leiten wir dann kohärente Maßnahmen ab. Also die Mechaniken, Kampagnen, Kanäle, die uns helfen die Leitlinien zu erreichen.
Nach dem dritten Schritt sind Unternehmen bereit, die operative Kommunikation auf einer strategisch fundierten Basis zu starten. Leider geschieht es meistens umgekehrt und viele Marken kommunizieren ohne Plan. Warum? Weil der erste Teil viel Arbeit ist.
Aber das ist für mich wie beim Kochen. Wenn ich wenig Ahnung vom Kochen habe, dann ist Kochen ohne Rezept ein Glücksspiel. Und genauso ist es bei Marketing ohne Strategie. Es kann funktionieren, aber meistens werden wertvolle Ressourcen in den Sand gesetzt.
Diesen Prozess habe ich auch in einem Live-Event erklärt, das noch zum Nachsehen ist.
Zur zweiten Frage: Welche Frameworks verwende ich in der Arbeit?
Ich weiß es gibt tausende Modelle da draußen und oft ist es schwer den Wald vor lauter Bäumen noch zu sehen. Ich arbeite nach dem oben beschriebenen Strategiemodell von Richard Rumelt und habe es in den einzelnen Bereichen um Tools wie das Super-Hero-Modell und den Golden Circle ergänzt.
3️⃣ Amal: Was macht dir an deinen Coachings am meisten Spaß?
Wow, so viel. Ich arbeite einfach unglaublich gerne mit Menschen zusammen, die voran kommen wollen. Die meisten meiner Marketing-Coaching KundInnen kommen zu mir, weil sie in einem Bereich ihres Unternehmens anstehen oder sehen, dass es Potenziale gibt, die sie noch nicht nutzen.
Da geht es in meinen Sessions oft darum Orientierung zu geben, Klarheit über den richtigen Weg, die richtige Strategie, Kanalauswahl oder Kommunikationsbotschaften zu geben.
Mir macht es sehr viel Spaß, dabei immer wieder neue Herausforderungen und Probleme gemeinsam zu lösen. Die größte Freude habe ich, wenn meine KundInnen in den Coaching-Sessions “AHA” Momente haben und sich ein Knopf in ihrem Kopf löst.
Und wenn wir dann nach einigen Sessions sehen, dass sich Effekte einstellen - also Marketingerfolge entstehen, Umsätze kontinuierlich steigen, die Reichweite wächst, Prozesse runder laufen oder eine Idee in die Umsetzung geht - dann macht mich das stolz zu wissen, einen kleinen Beitrag dafür gegeben zu haben.
4️⃣ Jasmin: Worauf müssen vor allem junge nachhaltige Brands beim Marketing besonders achten, um authentisch aufzutreten?
Spannende Frage. Viele meiner KundInnen sind genau das: junge, dynamische und nachhaltige Start-Ups. Authentizität in der Kommunikation entsteht immer dann, wenn Marken es schaffen, die “Echtheit” ihrer Inhalte und ihres Bestrebens zu zeigen - sie also greifbar sind (hier habe ich mehr dazu geschrieben).
Der erste Schritt dafür ist, dass wir uns selbst so erkennen wie wir sind - als Person und als Marke. Ein klares Selbstbild, das sich im Idealfall stark mit dem Fremdbild (dem Bild das Andere von uns haben) deckt.
Wenn wir wissen, wer wir sind und wofür wir stehen dann können wir uns überlegen, welchen dieser Aspekte wir in den Vordergrund stellen möchten um unsere Ziele und Zielgruppen zu erreichen.
Auch hier beginnt also alles mit der Diagnose (dem Verständnis), dann den Leitlinien (Vision und Ziele) und im dritten Schritt können Marken, dann planen wie sie sich tatsächlich präsentieren und kommunizieren wollen.
Der Schlüssel zu authentischem Marketing ist also es aus der eigenen Identität, den eigenen Vorteilen und auch Schwächen zu tun - und nicht ein Modell anderer Unternehmen oder Marken zu kopieren.
5️⃣ Richard: Du schreibst viel über Impact Marketing - aber wie kann Marketing konkret eine gute und nachhaltige Zukunft mitgestalten?
Eine wichtige Frage, die du da aufbringst. Marketing hat eine große Verantwortung für unsere Zukunft. Darüber habe ich z.B. auch mit Reinhard Herok hier gesprochen.
Ich glaube es gibt mehrere Lösungswege aus der Klimakrise heraus. Und den stärksten Hebel haben wir mit der Geschichte, die wir erzählen.
Rebecca Solnitt hat einen super Artikel im Guardian über genau dieses Thema geschrieben und schreibt darin, dass wir unsere jetzige Situation zuerst mal anerkennen und akzeptieren müssen, wie verwoben unsere Welt ist.
Im zweiten Schritt müssen wir unsere Verantwortung die daraus entsteht auch annehmen und Lösungen entwickeln, die unsere Natur respektieren, Regulierungen schaffen und internationale Abkommen schaffen, die das schützen was wir auch zum Leben brauchen.
Das ist für mich Impact Marketing.
Ein ganz einfaches Marketingbeispiel für Agenturen, Freelancer oder MitarbeiterInnen:
Wollen wir Unternehmen dabei helfen, Greenwashing zu betreiben? Oder sind wir Teil der Lösung, arbeiten zusammen, nutzen unsere Kreativität und bilden uns und unsere KundInnen laufend weiter?
Da geht es also auch darum für welche KundInnen, ArbeitgeberInnen und Projekte wir unsere Zeit einsetzen.
6️⃣ Jonathan: Ich würde gerne mehr über deine Erfahrungen als Unternehmer und Gründer erfahren. Kannst du mir mehr darüber erzählen?
Eine sehr breite Frage. Ich teile einfach meine drei größten Erkenntnisse aus meinem ersten Jahr:
a) Der Wert der Vergangenheit - ich habe gemerkt, wie wichtig und hilfreich nicht nur meine 15 Jahre bei großen Unternehmen wie McDonald’s, Greenpeace oder Too Good To Go für meine Erfahrung war, sondern auch wie sehr ich von meinen Kontakten, KollegInnen und Bekanntschaften jetzt profitiere. Das ist mein Netzwerk und ich bin froh, da jetzt einen Kreis aus mehreren inspirierenden Menschen zu haben, dir mir geholfen haben mein erstes Jahr erfolgreich abzuschließen.
b) Fokus, Fokus, Fokus - in den ersten 9 Monaten habe ich extrem viel aufgebaut und bin von einem Thema zum Nächsten gesprungen, habe einen bunten Blumenstrauß an Projekten angeboten und bin auf und mit vielen Bällen getanzt. Das hat mich viel Energie gekostet und ich habe gelernt, wenn ich mich - wie die letzten Monate - stärker inhaltlich fokussiere, meine Nische gezielter besetze und mir einen klaren Fokus setze, welche Projekte ich umsetzen und was ich erreichen will, komme ich viel schneller voran. Weniger ist also oft mehr.
c) Freiheit und Verantwortung - ich genieße es sehr, selbst entscheiden zu können, wann, mit wem und für wen ich arbeite. Die Selbstständigkeit gibt mir viel Freiheit, die mich inspiriert und motiviert. Gleichzeitig ist es ein ganz anderes Gefühl, jetzt selbst alleine für meine finanzielle Situation verantwortlich zu sein. Der Schritt hin zum Unternehmer kam für mich mit Höhenerlebnissen und Unsicherheiten, oft in einem fast schizophrenen Verhältnis. Es hat mit mir viel gemacht, dass ich jetzt diese Verantwortung für mich selbst, und seit Anfang diesen Jahres auch für meine erste Mitarbeiterin Ronja habe. Fast wie Erwachsenwerden 2.0
7️⃣ Jane: Welches Buch liest du gerade, das du empfehlen kannst?
Ich lese momentan 2 Bücher parallel:
8️⃣ Casper: Was ist für dich eine Marke, die gerade richtig gutes Marketing macht?
Mich inspiriert die Arbeit von LEGO gerade sehr. Das ist eine alte Marke, die es in den letzten Jahren geschafft hat, eine ganz neue Zielgruppe aktiv anzusprechen und einzubinden: Erwachsene.
Das Schöne daran ist, dass damit auch das Tabu “Erwachsene spielen nicht mehr” aufgebrochen wird.
Danke an alle, die sich an diesem kleinen Special beteiligt haben - danke für eure Fragen und wenn ihr mehr wissen wollt, antwortet einfach gerne wieder hier 😊
Danke fürs Mitlesen!
PS: Du kannst dieses Posting auch in englischer Version lesen.
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