💥 31 strategische Green Marketing Fragen

Seit über 15 Jahren arbeite ich im Marketing und stelle meinen KundInnen Fragen. Hier mein Best-of an schlauen Fragen, die du selbst nutzen kannst, um dein Marketing aufs nächste Level zu bringen.

Hallo 👋 mein Name ist Florian Schleicher und das ist der FutureStrategies Newsletter von FUTURES. Schön, dass du mitliest 💚 Wenn du strategisches Marketing lernen willst, ist meine Simple & Sustainable Marketing Academy genau richtig für dich.

---

Wer mit mir arbeitet weiß: Ich stelle viele Fragen.

Weil ich neugierig bin und verstehen möchte bevor ich Antworten gebe.

Vor einigen Jahren habe ich das Buch “Hör mir zu” von Helmut Brandstätter gelesen und eine der Kernaussagen, habe ich erst vor wenigen Wochen beim House of Beautiful Business in Tangier wieder gehört:

Wir verlernen zuzuhören.

Wir verlernen echte Gespräche zu führen.

Die meisten wollen möglichst rasch sagen, was sie denken, vorgefertigte Antworten geben und hören nicht wirklich zu.

Ein echtes Gespräch braucht Verständnis und Zuhören.

Deshalb gibt es in diesem Posting mal etwas anderes.

Fragen.

---

---

Um genau zu sein 31 strategische Fragen, die du dir stellen kannst, um dein Marketing erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Viele Fragen stelle ich selbst meinen KundInnen immer wieder um sie zu verstehen und ihnen dann zu helfen, ihr Marketing aufs nächste Level zu bringen.

Ich, als ich mir die Frage stelle, wie ich dieses Posting für dich besonders hilfreich schreiben kann. Schauen wir mal ob es mir gelungen ist…

Orientiert sind diese Marketingfragen am strategischen Prozess - denn eine erfolgreiche Strategie besteht aus einer Diagnose, Leitlinien und Aktionen. Dabei bauen die Aktionen auf den Leitlinien und diese wiederum auf einer Diagnose auf.

🔎 Marketingfragen rund um deine Diagnose

1. Warum machst du Marketing?
   Klingt einfach, aber wir müssen zuerst verstehen, welches Ziel wir mit unserer Kommunikation erreichen wollen. Marketing sollte nie Selbstzweck oder blindes Trendgefolge sein, sondern immer einen Antrieb haben.

2. In welchem Teil deines Funnels brauchst du Marketing?
   Eines der einfachsten Modelle ist das AIDA-Modell - Awareness, Interest, Desire, Action - du musst verstehen wo deine potenziellen KundInnen gerade stehen, um dann dein Marketing daran zu orientieren.

3. Wie definierst du deine Zielgruppe?
   Veraltetes Marketing definiert Zielgruppen in demographischen Eigenschaften. Zeitgemäßes Marketing definiert Zielgruppen nach Problemen.

4. Wer ist die kleinste Nische deiner Zielgruppe?
   Je stärker du deine Marketing-Zielgruppe auf eine kleine Nische reduzieren kannst, desto leichter kannst du diesen Kern verstehen und deine Aktionen dann daran ausrichten.

5. Welches Problem löst du für deine Zielgruppe?
   Jede Kaufentscheidung basiert auf dem Wunsch, ein Problem zu lösen. Das kann ganz praktisch das Bedürfnis nach Essen sein, oder das Bedürfnis durch Luxusartikel den eigenen Status zu steigern. Marketing ist nur erfolgreich, wenn es auf Bedürfnissen und echtem KundInnenverständnis aufbaut.

6. Beschäftigst du dich mehr mit deiner Konkurrenz als mit deiner Zielgruppe?
   Es gibt das Sprichwort “Studying your competition is overrated. Studying your customers is underrated.” Dem stimme ich zu 100% zu - wenn du dich an deiner Zielgruppe orientierst und ihnen Lösungen anbietest, die sie brauchen, wirst du erfolgreich sein. Das beginnt mit Verständnis und Fragen.

7. Kennst du den Stellenwert von Nachhaltigkeit für deine Zielgruppe?
   B2B, B2C oder B2B2C - jedes Unternehmen arbeitet im Endeffekt mit Menschen zusammen - und damit unser Marketing sie richtig erreichen kann, müssen wir verstehen was ihnen wichtig ist - und warum. Manchen ist Nachhaltigkeit wichtig. Den einen weil sie es in ihren Unternehmensberichten darstellen müssen, manchen weil sie die Natur konservieren wollen und anderen weil sie ihren Kindern eine lebenswerte Zukunft hinterlassen wollen.

8. Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich?
   Wir haben noch keine einheitliche Definition von Marketing. Was wir haben, ist das Drei-Säulen Modell von Nachhaltigkeit (People, Planet, Profit), wie ich in diesem Artikel über Green Marketing beschrieben habe. Also worum geht es dir bei Nachhaltigkeit?

9. Welchen Effekt hat dein Unternehmen auf Menschen und den Planeten?
   Im Idealfall macht dein Unternehmen bereits Profit. Aber kennst du schon den Impact, den du auf die beiden anderen Bereiche hast? Trägt dein Unternehmen und dein Marketing zu einer Life-Centered-Economy bei? Wir alle wollen Geld verdienen, aber am Ende des Tages geht es um das Leben auf unserem schönen kleinen Planeten.

10. Wieviel und welcher Müll entsteht durch dein Wirtschaften?
    Wir alle produzieren Abfall. Zuerst müssen wir verstehen wo und wieviel er entsteht und dann finden wir vielleicht Wege, das zu verringern oder gar aus dem Müll etwas Wertvolles zu machen (=Upcycling). Wusstest du, dass Kaffeesud in Beton beigemischt werden kann und so eine noch stabilere Bausubstanz entsteht?

11. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen haben einen Einfluss auf dein Marketing?
    Green Marketing wird künftig immer mehr durch Gesetze reglementiert werden. Die Green Claims Directive der EU wird voraussichtlich 2025 in Kraft treten und klar festlegen, was und wie etwas gesagt werden darf.

🎯 Marketingfragen rund um deine Leitlinien

12. Hast du eine Vision für dein Unternehmen oder dein Projekt, die dich morgens aus dem Bett springen lässt?
    Eine Vision beantwortet die Frage: Warum? - Warum gibt es dein Unternehmen? Warum machst du Marketing? Sie ist eine einnehmende, optimistische, mutige und authentische Vorstellung davon, wohin unsere Marke und unser Marketing uns führen kann.

13. Was ist das Gegenteil deiner Vision?
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Vision noch stärker greifbar wird, wenn du dir auch überlegst, was das Gegenteil von ihr wäre.

14. Was möchte dein Unternehmen in der Welt verändern?
    Ich arbeite nur mit KundInnen, die verstanden haben, dass sie etwas verändern wollen und einen positiven Impact auf Menschen, Planet und Profit haben wollen. Also was bedeutet das für dich?

15. Wofür steht deine Marke?
    Eine starke Marke hat Werte die unterstreichen, wie sie sich verhält, was ihr wichtig ist und wie sie wahrgenommen werden möchte.

16. Hat dein Unternehmen messbare Ziele rund um Nachhaltigkeit gesetzt?
    Egal ob du in einem Konzern mit über 10.000 MitarbeiterInnen oder als selbstständige UnternehmerIn arbeitest - du kannst deinen Impact messen und dir Ziele zur Verbesserung setzen. Zuerst müssen wir unseren Impact kennen (Diagnose), uns dann Ziele setzen (Leitlinien) und dann Aktionen setzen.

17. Sind deine gesteckten Marketingziele greifbar?
    Oft erlebe ich, dass Ziele auf 1-2 Jahre gesetzt werden. Damit verlieren sie an Realitätsbezug und werden oft vergessen. Meine Empfehlung daher: 2-3 Ziele pro 6 Monate definieren. So bleiben die Ziele leichter im Gedächtnis und es entsteht Fokus.

18. Woran merkst du, dass dein Marketing erfolgreich ist?
    Verlierst du dich im Datendschungel oder hast du klare Kriterien, anhand von denen du Entscheidungen zur Ressourcensteigerung oder -reduktion in deinen Marketingaktivitäten triffst?

19. Hat deine Marketing- und Nachhaltigkeitsstrategie Commitment aus dem C-Level?
    Green Marketing ist in der Nachhaltigkeitsstrategie verankert, und diese braucht ein Commitment von ganz oben. Denn wie jedes Wachstumspotenzial braucht auch Nachhaltigkeit Investment (nichts Neues im Unternehmertum) und diese müssen durch CEO und CFO freigegeben werden. Sonst entsteht nur grüner Anstrich.

20. Auf welches der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) kannst du den größten Einfluss haben?
    Die SDGs der UN geben einen guten Rahmen für ein nachhaltiges Wirtschaften. Das sollte eine Verankerung in deiner Strategie finden, damit du später dein Marketing daran ausrichten kannst.

21. Helfen dir deine Marketingziele direkt Aktionen von ihnen abzuleiten?
    Klare, konkrete und kurzfristige strategische Ziele geben einen direkten Hinweis darauf, mit welchen Aktionen sie zu lösen sind. Deshalb ist es so wichtig zuerst Ziele zu haben, bevor wir uns im Dschungel von Aktionsoptionen verlieren.

🤹 Marketingfragen rund um deine Aktionen

22. Treibst du mit deinem Marketing nachhaltiges Wirtschaften und KonsumentInnenverhalten voran?
    Marketing hat eine Superpower: Menschliches Verhalten zu beeinflussen. Das können wir nutzen, um unseren Profit zu maximieren, oder um einen positiven Impact auch bei anderen AkteurInnen zu erreichen.

23. Was muss passieren, damit dein Unternehmen Co2 neutraler wird?
    Von großen Lieferkettenänderungen, bis zu einem Divestment von fossilen Brennstoffen oder einfach dem Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter. Es gibt viele Möglichkeiten, unternehmerischen Co2-Impact zu verringern.

24. Kennt dein gesamtes Team die Marketingstrategie?
    Ein erfolgreiches Marketingteam muss am selben Strang ziehen. Eine gute Marketingstrategie muss deshalb für alle klar sein und verschriftlicht sein. Sonst ist es ein Marketingtraum.

25. Kommunizierst du aus Innensicht oder Außensicht?
    Viele Unternehmen (groß wie klein) tappen in die Falle, Marketing aus Innensicht zu betreiben und verlieren den Alltag der Zielgruppe aus den Augen. Dieser ist voller Überforderung, Überlastung und die wenigsten machen sich aktiv Gedanken zu Unternehmen.

26. Nutzt du deinen Nachhaltigkeitsbericht im Marketing?
    Die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) gelten künftig für alle Unternehmen - das bedeutet wir alle müssen Reports zu unserer Nachhaltigkeit machen. Das bietet auch eine riesige Chance, diese Ergebnisse im Marketing zu nutzen. Gerade dazu arbeite ich gerade mit einigen Unternehmen, um dieses Potenzial auch medienadäquat an alle relevanten Zielgruppen zu kommunizieren.

27. Wie kannst du die Lebensdauer deiner Produkte und Services maximieren und im Marketing kommunizieren?
    Die Zukunft wird nicht De-Growth sein, sondern Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, wir müssen zuerst Wege finden, unsere Produkte und Services langlebig zu machen und Green Marketing muss dann dafür sorgen, dass unsere KundInnen verstehen, wie sie einen Beitrag dazu leisten können.

28. Kommunizierst du den positiven Impact deines Unternehmens auf Menschen und den Planeten?
    Viele Unternehmen haben bereits gute Initiativen - diese müssen auch kommuniziert werden. Manche Marken haben Angst vor Greenwashing und tendieren deshalb zu Greenhushing. Meine Devise daher: Authentisch, aber klar und mutig kommunizieren was bereits schon Gutes getan wird. Wenn wir nur in Schwarz und Grün denken, kommen wir nicht voran.

---

---

29. Wie beeinflusst dein Marketing den Blick auf die Zukunft?
    Am Ende aller Nachhaltigkeitsbemühungen wollen wir einen Planeten haben, auf dem es Spaß macht zu leben und zu wirtschaften. Botschaften rund um Verzicht werden uns also nicht helfen - es geht um Kreislauf und die Bewegung zum Besseren statt zum Massenkonsum. Gutes Green Marketing kann diese Geschichte erzählen.

30. Arbeitest du mit MultiplikatorInnen für deine Marketingbotschaften?
    Das können Social Media Influencer, Greenfluencer aber auch einfach umtriebige und gut vernetzte AkteurInnen mit Kontakten zu deiner Zielgruppe sein. Diese mitzudenken und auch für sie gezielt Marketing zu betreiben hat einen massiven Verbreitungseffekt für deine Botschaften.

31. Ist dein Marketing produktzentriert oder kundInnenzentriert?
    Es klingt einfach, aber es ist ein Unterschied das beste Produkt oder die beste Lösung für deine Zielgruppe herstellen zu wollen. Vermeide den Marketingfehler Nr. 1 und baue dein Marketing immer auf Bedürfnissen auf.

Das wars.

Es gibt noch viel mehr Fragen.

Wenn dir eine einfällt, schreib mir doch einfach direkt einen Kommentar oder eine Antwort auf diesen Newsletter per Mail.

Und wenn du dir öfters kurze Beiträge wie diesen wünscht - markiere dieses Posting einfach mit einem ❤️ damit ich mich auskenne.

Danke für Mitlesen,

Florian

PS: Wenn du Fragen hast, auf die du gern meine Antwort haben möchtest, schreib mir doch einfach hier, auf Linkedin oder Instagram.

---

PPS: Du kannst dieses Posting auch in englischer Version lesen.